Von Konstanz nach Radolfzell bei Windboen bis 5 Bft

Am 26. November 2017 war es wieder so weit. Der Bodensee-Kanu-Ring hatte zur 48. Eisfahrt von Konstanz nach Radolfzell eingeladen. Von unserem Verein gingen 12 Mitglieder an den Start, eine starke Truppe! Mit Seekajaks, Günter mit seinem Outrigger und wir mit dem 7-er Vereinskanadier „Stadt Singen“ ging es um 10:30 an den Start. Wir, das sind Karin, Klaus, Joachim (Jogi), Karl-Peter, Stephan, Jochen und Erich. Die Sonne lachte und die Temperatur machte dem Namen Eisfahrt alle Ehre.

Bei Windstille paddelte der Pulk ein kurzes Stück auf dem Seerhein bis in die Fahrrinne zwischen Gottlieben und Ermatingen, die mit besonderen Korbwiffen gekennzeichnet ist. Mit der Strömung des Rheins kamen wir, trotz des zunehmenden Gegenwindes, recht flott voran.

Mit großem Abstand zum Wollmatinger Ried ging es weiter Richtung Insel Reichenau. Der Wind frischte spürbar auf, und die Wellen zeigten schon deutliche Schaumkronen. Das Unternehmen Eisfahrt wurde zu einer sportlichen (und eisigen) Herausforderung. Dem Südufer der Reichenau folgend, erreichten wir den Ausstieg rechts hinter der Schiffsanlegestelle „Insel Reichenau“.

Das Anlegen mit dem gewichtigen Boot konnten wir gut meistern. Erich, ein ausgemachter Kanadier-Experte, hatte uns einige Zeit vor der Eisfahrt mit unserem 10-er Kanadier in Sachen Seemannschaft geschult. Das hat sich jetzt ausgezahlt. Trotzdem eine feuchte Angelegenheit, aber wir sind ja nicht aus Zucker!

Am Strand ging es jetzt lebhaft zu. Ein farbenfrohes Durcheinander von Booten und Paddlern. Auch für die Zuschauer war das Spektakel sicher ein schönes Erlebnis. Etwas steif und mit klammen Fingern, aber gut gelaunt und dem Wissen, dass unser Team funktioniert, standen wir nun da.....

Erich und Jogi, stellvertretend für Marianne, hatten vorgesorgt. Heißer Tee und Mariannes leckerer (!) Glühwein und ein kleiner Schnaps waren das richtige Rezept, dem steifen, eisigen Wind die Stirn zu bieten (nebenbei bemerkt, wir hatten selbstverständlich auch die richtige Paddlerkleidung an).

Nun stand uns die nächste Herausforderung bevor: Das Ablegen bei diesen widrigen Verhältnissen. Ein paar kurze Kommandos von Erich und schon saßen alle wieder im Boot. Karin gab den Takt vor, und mit kräftigen Paddelschlägen ging es gegen Wind und Wellen weiter Richtung Mettnauspitze. Wir wurden das Gefühl nicht los, dass wir förmlich an der Reichenau kleben blieben. Langsam ging es aber doch voran. Fraglich, ob wir ohne die Steuerkünste von Erich das Ufer der Mettnau und schließlich den Ausstieg beim Kanuclub Radolfzell je erreicht hätten. Zweifel sind hier angebracht, denn nicht alle erreichten das Ziel.

Anlanden, das Boot versorgen und schnell in´s Warme. Es war eine tolle Eisfahrt! Auf Wiedersehn, bis zum nächsten Jahr!

Karl-Peter

Fotos: Karl-Peter, Daniel, Stephan

Regionalsport Bericht im Südkurier